Hochbegabte Kinder werden oft als kleine Genies wahrgenommen, die alles spielend leicht meistern. Doch der Eindruck täuscht: Hochbegabung ist kein Selbstläufer. Diese Kinder fühlen sich oft anders, unverstanden und in ihrer Umgebung nicht richtig eingebunden. Ihre Gedanken und Interessen gehen weit über das hinaus, was Gleichaltrige oder sogar Erwachsene nachvollziehen können. Das kann sie isolieren, frustrieren oder verunsichern.
Missverständnisse entstehen, wenn ihre außergewöhnlichen Fähigkeiten nicht erkannt oder falsch interpretiert werden. Manchmal wird ihre Neugier als Störenfriedverhalten abgetan, ihre schnelle Auffassungsgabe führt zu Langeweile, und ihre hohe Sensibilität wird als Überempfindlichkeit abgestempelt.
Es ist entscheidend, hochbegabten Kindern früh zu erklären, dass ihre Begabung ein Geschenk ist – kein Grund, sich anders oder unpassend zu fühlen. Mit der richtigen Unterstützung können sie lernen, ihre Fähigkeiten zu schätzen und in Einklang mit ihrem Umfeld zu bringen.
Denn unser Ziel ist es, dass hochbegabte Kinder glücklich sind. Auch sie brauchen Orientierung und Unterstützung, um ihren Platz in der Welt zu finden. Darum tun wir das, was wir tun.
Wie erkennt man hochbegabte Kinder im Kindergartenalter?
Hochbegabte Kinder fallen oft schon im Kindergartenalter durch besondere Fähigkeiten und Verhaltensweisen auf. Typische Merkmale sind:
Rolle der Erzieher:innen:
Erzieher:innen spielen eine entscheidende Rolle bei der Identifikation von Hochbegabung im Kindergartenalter. Sie beobachten das Verhalten der Kinder in sozialen und spielerischen Kontexten und können Eltern auf auffällige Merkmale hinweisen. Ein offener Austausch zwischen Eltern und Erzieher:innen ist essenziell, um erste Schritte zur Diagnostik und Förderung einzuleiten.
Wie erkennt man hochbegabte Kinder im Grundschulalter?
Im Grundschulalter wird Hochbegabung oft durch schulische Leistungen und Verhalten im Unterricht sichtbar. Zu den häufigen Anzeichen gehören:
Wichtig: Nicht alle hochbegabten Kinder zeigen automatisch herausragende Noten. Manche haben Schwierigkeiten, ihr Potenzial in ein strukturiertes Schulsystem einzubringen.
Wie erkennt man hochbegabte Kinder auf der weiterführenden Schule?
Auf der weiterführenden Schule treten bei hochbegabten Jugendlichen oft folgende Merkmale auf:
In der Pubertät können diese Kinder auch mit Selbstzweifeln kämpfen, da sie sich oft anders fühlen und ihre Begabung als Belastung empfinden.
Wie erkenne ich, dass ich hochbegabt bin?
Viele Erwachsene und Jugendliche fragen sich, ob sie selbst hochbegabt sein könnten. Hier sind einige Hinweise:
Schnelles Verständnis: Sie erfassen neue Informationen und Konzepte schneller als andere.
Selbsttest oder besser eine professionelle Diagnostik?
Ein erster Schritt kann ein Selbsttest sein, aber um wirklich Klarheit zu gewinnen, empfiehlt sich eine professionelle Diagnostik durch einen Psychologen, z. B. bei uns im Begabtenzentrum. Hier können wir neben dem IQ-Test auch eine weiterführende Diagnostik betreiben, um mögliche Auswirkungen auf die psychische Verfassung, die soziale Kompetenz oder die Lern- und Leistungsmotivation zu untersuchen. Durch unsere umfassenden Testverfahren erhalten Sie ein ganzheitliches Bild Ihrer Fähigkeiten und Persönlichkeitsmerkmale.
Im Begabtenzentrum bieten wir Ihnen:
Unser Ziel ist es, Ihnen zu helfen, sich selbst besser zu verstehen und Strategien zu entwickeln, um im Alltag, in der Schule oder im Beruf erfolgreich und zufrieden zu sein.
Denn Hochbegabung ist ein Geschenk, das mit der richtigen Unterstützung zum vollen Potenzial entfaltet werden kann.
Hochbegabung und Hochsensibilität
Hochbegabung und Hochsensibilität treten häufig gemeinsam auf. Hochsensible Kinder nehmen ihre Umgebung intensiver wahr, reagieren stark auf Reize und Emotionen und können dadurch schneller überfordert sein. Sie sind in der Lage, Details wahrzunehmen, die anderen oft entgehen – sei es ein leises Geräusch, eine subtile Veränderung im Gesichtsausdruck oder eine bestimmte Atmosphäre in einem Raum. Diese intensive Wahrnehmung betrifft alle Sinne:
Beispiel aus der Praxis
Ein typisches Beispiel: Lukas, 7 Jahre alt, ist ein hochbegabtes und hochsensibles Kind. Im Klassenzimmer nimmt er jedes Geräusch wahr – das Kratzen eines Bleistifts, das Flüstern der Mitschüler, das Surren des Beamers. Diese Geräusche lenken ihn ab, und er kann sich nur schwer auf den Unterricht konzentrieren. Gleichzeitig stört ihn das grelle Licht der Neonlampen, was zu Kopfschmerzen führt. Während andere Kinder sich schnell an ihre Umgebung anpassen, fühlt sich Lukas überfordert und zieht sich zurück. Zuhause berichtet er seiner Mutter, dass er sich ständig „anders“ fühlt und sich wünscht, er könnte all diese Eindrücke einfach abschalten.
Warum Hochsensibilität häufig mit Hochbegabung einhergeht
Die erhöhte Sensibilität hängt oft mit der intensiven Verarbeitung von Informationen zusammen, die hochbegabte Kinder auszeichnet. Ihr Gehirn arbeitet auf Hochtouren, um die Fülle an Reizen zu analysieren und einzuordnen. Diese Kinder nehmen die Welt nicht nur kognitiv, sondern auch emotional und sensorisch tiefgehender wahr.
Während Hochbegabung vor allem in den Bereichen Denken und Problemlösung sichtbar wird, zeigt sich Hochsensibilität in der emotionalen und sensorischen Wahrnehmung. Das Zusammenspiel dieser beiden Eigenschaften kann sowohl eine Herausforderung als auch eine große Stärke sein. Hochsensible und hochbegabte Kinder besitzen oft eine außergewöhnliche Empathie und ein tiefes Verständnis für komplexe Zusammenhänge, sowohl in der Welt um sie herum als auch im Umgang mit anderen Menschen.
Das richtige Umfeld für hochsensible, hochbegabte Kinder
Solche Kinder benötigen ein Umfeld, das ihre besonderen Bedürfnisse erkennt und sie unterstützt. Dazu gehören:
Mit der richtigen Förderung können hochsensible und hochbegabte Kinder lernen, ihre Stärken zu nutzen und mit den Herausforderungen ihrer intensiven Wahrnehmung umzugehen. Sie erkennen, dass ihre Sensibilität keine Schwäche, sondern ein wertvolles Geschenk ist, das sie einzigartig macht.
Bei uns im Begabtenzentrum können wir Hochsensibilität testen.
Der IQ ist ein Maß für die kognitiven Fähigkeiten eines Kindes, wie logisches Denken, Problemlösungsfähigkeit, abstraktes Denken, Verarbeitungsgeschwindigkeit, sprachliche Fähigkeiten Arbeitsgedächtnis und vieles mehr. Ein hoher IQ ist ein Hinweis auf eine außergewöhnliche intellektuelle Begabung, die es einem Kind ermöglicht, komplexe Sachverhalte schneller zu verstehen und innovative Lösungen zu entwickeln.
Beispiel für einen hohen IQ:
Lena, 8 Jahre alt, zeigt im Mathematikunterricht außergewöhnliche Fähigkeiten. Während ihre Mitschüler:innen noch die Grundlagen des Bruchrechnens lernen, hat Lena bereits verstanden, wie man komplexe Gleichungen löst. Sie liebt es, neue mathematische Herausforderungen zu meistern und sucht sich sogar in ihrer Freizeit zusätzliche Aufgaben aus Fachbüchern.
Warum ist der IQ wichtig?
Der IQ hilft dabei, die kognitiven Stärken eines Kindes zu erkennen. Ein hoher IQ zeigt, dass das Kind ein hohes Potenzial in bestimmten Bereichen wie Mathematik, Naturwissenschaften oder Sprachen hat. Dieses Wissen ist essenziell, um das Kind gezielt zu fördern und ihm Herausforderungen zu bieten, die seinem intellektuellen Niveau entsprechen.
Der EQ misst die emotionale Intelligenz eines Kindes, also die Fähigkeit, Emotionen bei sich selbst und anderen wahrzunehmen, zu verstehen und angemessen darauf zu reagieren. Ein hoher EQ hilft, soziale Beziehungen aufzubauen und Konflikte zu lösen.
Beispiel für einen hohen EQ:
Max, 10 Jahre alt, fällt in seiner Klasse durch sein hohes Einfühlungsvermögen auf. Als seine beste Freundin traurig ist, weil sie schlechte Noten in einem Test bekommen hat, merkt Max das sofort. Er spricht mit ihr, tröstet sie und bietet ihr an, gemeinsam zu lernen. Max ist auch in der Lage, Konflikte in der Klasse zu schlichten, weil er die Gefühle und Perspektiven aller Beteiligten berücksichtigt.
Warum ist der EQ wichtig?
Ein hoher EQ ist entscheidend für die emotionale und soziale Entwicklung eines Kindes. Kinder mit einem hohen EQ können besser mit eigenen Gefühlen und Stress umgehen, sind empathischer und in der Lage, soziale Beziehungen zu pflegen. Diese Fähigkeiten sind essenziell für den Erfolg in zwischenmenschlichen Beziehungen, in der Schule und später im Berufsleben.
IQ und EQ ergänzen sich und sind beide entscheidend, um das Gesamtpotenzial eines Kindes vollständig zu erfassen:
Das Zusammenspiel von IQ und EQ ermöglicht es einem Kind, sowohl intellektuell als auch emotional zu wachsen. Durch das Wissen um beide Werte können Eltern und Lehrkräfte gezielt Unterstützung bieten – sei es durch anspruchsvolle Lernaufgaben oder durch Förderung der emotionalen Kompetenz. Dies hilft dem Kind, ein ausgeglichenes und erfülltes Leben zu führen. Im Begabtenzentrum haben wir die Möglichkeit beides zu ermitteln und zu fördern.
Schulnoten und Hochbegabung
Schulnoten sind kein verlässlicher Indikator für Hochbegabung. Ein weit verbreitetes Missverständnis ist, dass hochbegabte Kinder automatisch gute Noten haben müssten. In der Realität spiegeln Schulnoten jedoch oft nur einen kleinen Teil der Fähigkeiten eines Kindes wider und sagen wenig über dessen tatsächliches Potenzial aus. Ein hoher IQ allein garantiert keine guten schulischen Leistungen.
Warum Schulnoten nichts mit dem IQ zu tun haben:
Die Noten eines Kindes werden von vielen Faktoren beeinflusst, die nicht zwangsläufig mit der Intelligenz zusammenhängen. Hochbegabte Kinder können trotz ihres außergewöhnlichen Potenzials schlechte Noten haben. Gründe dafür sind oft:
Beispiel:
Anna, 12 Jahre alt, hat in standardisierten IQ-Tests überdurchschnittlich hohe Werte erzielt. Trotzdem bringt sie aus der Schule regelmäßig schlechte Noten in Mathe nach Hause. Ihre Eltern sind ratlos, denn Anna löst zu Hause komplexe mathematische Probleme mit Leichtigkeit. In der Schule hingegen langweilt sie sich, da die Aufgaben für sie zu einfach sind. Weil sie sich unterfordert fühlt, macht sie im Unterricht häufig nicht mit und wird von der Lehrerin als “unmotiviert” wahrgenommen.
Das Beispiel zeigt, dass Annas schlechte Schulnoten nichts mit mangelnder Intelligenz zu tun haben. Stattdessen liegt das Problem in der fehlenden Anpassung des Unterrichts an ihr Niveau und ihren Bedürfnissen.
Schulnoten allein sind kein zuverlässiger Maßstab für die Begabung eines Kindes. Um sein Potenzial vollständig zu erfassen und optimal zu fördern, empfehlen wir eine Kombination aus IQ- und Schulleistungstests. So lassen sich gezielte Maßnahmen ableiten, um das Kind sowohl intellektuell als auch schulisch erfolgreich zu unterstützen.
Langeweile und Hochbegabung
Wenn der Unterricht nicht auf die Bedürfnisse hochbegabter Kinder eingeht, fühlen sie sich oft gelangweilt. Diese Langeweile kann sich auf unterschiedliche Weise äußern:
Beispiel:
Tim, 9 Jahre alt, hat in einem Intelligenztest einen IQ von 135 erzielt. Im Matheunterricht langweilt er sich jedoch, da die Klasse noch mit den Grundlagen des kleinen Einmaleins arbeitet, die er längst beherrscht. Statt zuzuhören, malt Tim Bilder in sein Heft und unterhält sich mit seinem Sitznachbarn. Die Lehrerin empfindet sein Verhalten als störend und ermahnt ihn wiederholt.
In Deutsch zeigt Tim ein anderes Verhalten: Dort liest die Klasse gemeinsam eine Geschichte, die ihn nicht interessiert. Tim zieht sich zurück, starrt aus dem Fenster und denkt über ein eigenes Schreibprojekt nach, das er zu Hause begonnen hat. Seine Lehrerin bemerkt das Tagträumen und nimmt an, dass Tim nicht konzentriert ist oder Schwierigkeiten hat, dem Unterricht zu folgen.
Fazit:
Tims Verhalten wird als Problem wahrgenommen, obwohl es lediglich ein Zeichen seiner Unterforderung ist. Hochbegabte Kinder wie Tim brauchen eine individuell angepasste Förderung und herausfordernde Aufgaben, um ihr volles Potenzial auszuschöpfen und sich aktiv am Unterricht zu beteiligen. Im Begabtenzentrum können wir dieses Verhalten auf den Grund gehen.
Warum reagieren hochbegabte Jungen und Mädchen unterschiedlich?
Hochbegabte Jungen und Mädchen zeigen ihre Begabung oft auf unterschiedliche Weise. Diese Unterschiede können dazu führen, dass hochbegabte Mädchen seltener als hochbegabt erkannt werden.
Jungen: Auffälliges Verhalten und offenes Zeigen der Fähigkeiten
Hochbegabte Jungen neigen häufig dazu, ihre Fähigkeiten offensiv zu präsentieren. Sie beteiligen sich aktiv am Unterricht, stellen Fragen, korrigieren Lehrkräfte oder versuchen, durch ihr Wissen zu glänzen. Dieses Verhalten wird in der Regel schnell bemerkt, da es auffällig ist und von der Norm abweicht.
In manchen Fällen kann ihre Hochbegabung auch durch unruhiges Verhalten oder Stören des Unterrichts sichtbar werden, vor allem, wenn sie sich unterfordert fühlen. Dadurch erhalten sie häufiger Aufmerksamkeit – positiv oder negativ – und werden eher zur Diagnostik geschickt.
Mädchen: Anpassung und Verbergen der Hochbegabung
Hochbegabte Mädchen hingegen passen sich oft an, um in der Gruppe nicht aufzufallen. Sie zeigen weniger offensichtlich, was sie können, und versuchen, den Erwartungen ihrer sozialen Umgebung zu entsprechen. Mädchen sind häufig darauf bedacht, nicht als „Besserwisserin“ oder „anders“ wahrgenommen zu werden, da sie soziale Akzeptanz sehr schätzen.
Beispiel:
Sophie, 10 Jahre alt, ist hochbegabt, beantwortet jedoch im Unterricht nur selten Fragen, obwohl sie die Antworten kennt. Sie befürchtet, dass ihre Mitschüler:innen sie für „streberhaft“ halten könnten. Stattdessen hilft sie leise anderen Kindern oder lässt sie zuerst antworten. Zuhause schreibt sie in ihrem Tagebuch Geschichten und entwickelt kreative Ideen, die sie jedoch niemandem zeigt. Ihre Lehrkraft nimmt sie als durchschnittliche Schülerin wahr, da Sophie keine außergewöhnlichen Leistungen einfordert.
Warum ist es schwieriger, hochbegabte Mädchen zu erkennen?
Die unterschiedliche Art und Weise, wie Jungen und Mädchen ihre Hochbegabung zeigen, erfordert eine besondere Sensibilität seitens der Lehrkräfte und Eltern. Es ist wichtig, auf subtile Hinweise bei Mädchen zu achten und ihnen zu ermöglichen, ihre Begabungen in einem sicheren Umfeld zu entfalten. Eine frühzeitige Diagnostik kann helfen, ihre Fähigkeiten zu erkennen und gezielt zu fördern, unabhängig davon, wie sichtbar diese im Alltag sind.
Hochbegabte Kinder und die Herausforderung des Lernens
Hochbegabte Kinder haben oft den Vorteil, dass ihnen in den ersten Schuljahren vieles leichtfällt. Sie verstehen neue Konzepte schnell, erledigen Aufgaben zügig und erzielen gute Ergebnisse ohne großen Aufwand. Doch diese Leichtigkeit kann dazu führen, dass sie das Lernen als Fähigkeit nie wirklich entwickeln.
Irgendwann kommen auch hochbegabte Kinder an einen Punkt, an dem der Stoff anspruchsvoller wird oder sie auf Themen stoßen, die sie nicht sofort verstehen. In diesem Moment merken sie, dass sie Lernstrategien und Durchhaltevermögen benötigen – Fähigkeiten, die sie bislang nicht gebraucht haben.
Typische Schwierigkeiten beim “Lernen lernen”
1. Frustration bei Misserfolgen:
Hochbegabte Kinder sind es gewohnt, sofort erfolgreich zu sein. Wenn sie plötzlich etwas nicht auf Anhieb verstehen, reagieren sie oft mit Frustration oder Rückzug.
Beispiel:
Max, 11 Jahre alt, hat bisher nie Schwierigkeiten in der Schule gehabt. Doch in der weiterführenden Schule stößt er in Physik auf ein Thema, das er nicht sofort begreift. Anstatt sich intensiv damit auseinanderzusetzen, gibt er auf und behauptet, Physik sei langweilig und unnötig. Seine Lehrkraft merkt, dass Max nicht gewohnt ist, mit Herausforderungen umzugehen.
2. Fehlende Ausdauer:
Da sie viele Jahre ohne Anstrengung erfolgreich waren, fehlt hochbegabten Kindern oft die Ausdauer, länger an einer Aufgabe zu arbeiten. Sobald sie merken, dass eine Lösung nicht sofort kommt, verlieren sie die Geduld.
3. Ungeeignete Lernmethoden:
Ohne geeignete Lerntechniken fällt es schwer, komplexe Inhalte zu strukturieren und langfristig zu behalten. Hochbegabte Kinder greifen dann oft zu ineffizienten Methoden, wie z. B. sturem Wiederholen, das ihrem Lernstil nicht entspricht.
Lernmotivation und Lerntechniken
Um erfolgreich zu lernen, brauchen hochbegabte Kinder gezielte Unterstützung in den Bereichen Motivation und Lernstrategien:
Motivation:
Motivation entsteht, wenn Kinder vor passende Herausforderungen gestellt werden, die weder zu einfach noch zu schwer sind. Anerkennung und Erfolge, die durch Anstrengung erzielt werden, steigern die Freude am Lernen.
Beispiel:
Lea, 10 Jahre alt, verliert schnell das Interesse, wenn sie Aufgaben löst, die sie bereits beherrscht. Ihre Lehrerin gibt ihr anspruchsvollere Aufgaben, die sie herausfordern, aber nicht überfordern. Lea merkt, dass sie durch Anstrengung neue Dinge lernen kann, was sie motiviert, dranzubleiben.
Lernstrategien:
Hochbegabte Kinder profitieren von strukturierten Lernmethoden, wie z. B. der Mind-Mapping-Methode, um komplexe Inhalte visuell darzustellen, oder der Feynman-Technik, bei der sie Gelerntes in eigenen Worten erklären. Diese Strategien helfen ihnen, Informationen besser zu verstehen und langfristig zu behalten.
Warum das “Lernen lernen” entscheidend ist
Auch hochbegabte Kinder müssen lernen, dass Erfolg nicht immer mühelos kommt. Mit der richtigen Unterstützung können sie Ausdauer und effektive Lernmethoden entwickeln. Diese Fähigkeiten sind entscheidend, um langfristig erfolgreich zu sein und ihr volles Potenzial auszuschöpfen – in der Schule und im späteren Leben. Falls Sie ihr Kind
Sollte jedes hochbegabte Kindergartenkind frühzeitig eingeschult werden?
Die Frage, ob ein hochbegabtes Kindergartenkind frühzeitig eingeschult werden sollte, lässt sich nicht pauschal beantworten. Die Entscheidung hängt von mehreren Faktoren ab, die individuell betrachtet werden müssen.
Kriterien für eine frühzeitige Einschulung
1. Soziale und emotionale Reife:
Das Kind sollte in der Lage sein, sich in eine Gruppe Gleichaltriger einzufügen, Regeln zu akzeptieren und Konflikte zu lösen. Es sollte nicht nur kognitiv, sondern auch emotional in der Lage sein, mit den Anforderungen des Schulalltags umzugehen.
2. Deutliche Unterforderung im Kindergarten:
Wenn das Kind im Kindergarten deutlich unterfordert ist und dies zu Verhaltensauffälligkeiten wie Langeweile, Frustration oder Rückzug führt, könnte eine frühzeitige Einschulung sinnvoll sein.
3. Interesse am Lernen:
Hochbegabte Kinder, die schon im Kindergarten ein starkes Interesse an schulischen Inhalten wie Lesen, Schreiben oder Rechnen zeigen, profitieren oft von einem früheren Einstieg in die Schule.
4. Kognitive Fähigkeiten:
Das Kind sollte die schulischen Anforderungen wie das Erfassen von Anweisungen, die Konzentration über längere Zeiträume und das selbstständige Arbeiten bewältigen können.
Wann macht eine frühzeitige Einschulung Sinn?
Beispiel:
Emma, 5 Jahre alt, kann bereits fließend lesen und einfache Rechenaufgaben lösen. Sie langweilt sich im Kindergarten, da die Angebote dort für sie zu leicht sind. Sie fragt ständig nach neuen Herausforderungen und zeigt großes Interesse an Themen, die im Grundschulalter behandelt werden. Gleichzeitig ist Emma sozial integriert, kommt gut mit anderen Kindern zurecht und kann sich in Gruppensituationen behaupten. In diesem Fall kann eine frühzeitige Einschulung sinnvoll sein, da sie ihrem Entwicklungsstand entspricht und Emma die Möglichkeit gibt, sich intellektuell zu entfalten.
Wann macht eine frühzeitige Einschulung keinen Sinn?
1. Fehlende soziale oder emotionale Reife:
Wenn das Kind Schwierigkeiten hat, sich in soziale Gruppen einzufügen oder sich leicht überfordert fühlt, könnte eine frühzeitige Einschulung problematisch sein.
2. Kein Interesse an schulischen Inhalten:
Hochbegabte Kinder sind nicht immer an klassischen Schulthemen interessiert. Wenn ein Kind beispielsweise lieber kreativ spielt oder sich handwerklich betätigt, könnte eine reguläre Einschulung passender sein.
Beispiel:
Jonas, 5 Jahre alt, zeigt hohe kognitive Fähigkeiten, insbesondere im logischen Denken. Dennoch fühlt er sich in großen Gruppen oft unwohl und zieht sich zurück. Er hat wenig Interesse daran, längere Zeit stillzusitzen oder schulähnliche Aufgaben zu erledigen. Stattdessen liebt er es, draußen zu spielen und kreative Bauprojekte umzusetzen. In diesem Fall wäre es sinnvoll, ihm noch ein Jahr im Kindergarten zu geben, um seine soziale und emotionale Reife weiterzuentwickeln, bevor er in die Schule kommt.
Die Entscheidung zur frühzeitigen Einschulung sollte immer individuell getroffen werden, basierend auf einer umfassenden Einschätzung der sozialen, emotionalen und kognitiven Fähigkeiten des Kindes. Ein ausführliches Gespräch mit Erzieher:innen, Lehrkräften und gegebenenfalls einer professionellen Diagnostik kann helfen, die beste Entscheidung für das Kind zu treffen.
Gibt es einen Unterschied zwischen Inselbegabung und Hochbegabung?
Ja, es gibt wesentliche Unterschiede zwischen Inselbegabung und allgemeiner Hochbegabung. Beide Formen der Begabung zeichnen sich durch außergewöhnliche Fähigkeiten aus, jedoch in unterschiedlichen Ausprägungen und Breiten.
1. Inselbegabung
Definition:
Inselbegabung bezeichnet außergewöhnliche Fähigkeiten in einem spezifischen Bereich, während andere kognitive oder soziale Bereiche oft durchschnittlich oder sogar unterdurchschnittlich ausgeprägt sein können.
Beispiele für Inselbegabungen:
Konsequenzen:
Beispiel:
Lukas, 8 Jahre alt, kann komplizierte Klavierstücke nach einmaligem Hören perfekt nachspielen. Allerdings hat er Schwierigkeiten, einfache Mathematikaufgaben zu lösen und zeigt wenig Interesse an sozialen Aktivitäten. Er benötigt eine Förderung im Bereich Musik sowie Unterstützung in Mathematik und Sozialkompetenz.
2. Allgemeine Hochbegabung
Definition:
Allgemeine Hochbegabung beschreibt ein breites Spektrum an kognitiven Fähigkeiten, die in vielen verschiedenen Bereichen überdurchschnittlich ausgeprägt sind. Kinder mit allgemeiner Hochbegabung zeigen meist hohe Leistungen in mehreren Disziplinen wie Mathematik, Sprache, Naturwissenschaften und Problemlösung.
Beispiele für allgemeine Hochbegabung:
Konsequenzen:
Beispiel:
Sophie, 10 Jahre alt, ist in Mathematik und Naturwissenschaften ihrer Klasse weit voraus, schreibt aber auch hervorragende Aufsätze in Deutsch und spricht bereits fließend Englisch. Sie benötigt eine Förderung, die ihr erlaubt, ihr breites Spektrum an Interessen weiterzuentwickeln, z. B. durch spezielle Förderprogramme oder die Teilnahme an Wettbewerben.
Warum ist die Unterscheidung wichtig?
Die Unterscheidung zwischen Inselbegabung und allgemeiner Hochbegabung ist wichtig, um gezielte Fördermaßnahmen zu entwickeln. Während Inselbegabte oft eine spezialisierte Förderung in ihrem Talentbereich benötigen, profitieren allgemein Hochbegabte von einer breiteren Förderung, die ihre vielseitigen Interessen und Fähigkeiten anspricht.
Mit speziellen Tests lässt sich feststellen, ob ein Kind inselbegabt oder allgemein hochbegabt ist. Dadurch kann eine individuelle Förderung erfolgen, die sowohl Stärken ausbaut als auch mögliche Schwächen kompensiert.
Kann man trotz Hochbegabung unkonzentriert sein?
Ja, hochbegabte Kinder können unkonzentriert sein, und zwar aus verschiedenen Gründen. Ihre Hochbegabung bedeutet nicht, dass sie automatisch die Fähigkeit zur Konzentration besitzen oder diese immer optimal nutzen können. Konzentration ist eine Fähigkeit, die sowohl angeboren als auch erworben sein kann und gezielt gefördert werden muss.
Warum können sich hochbegabte Kinder manchmal nicht konzentrieren?
1. Unterforderung:
Hochbegabte Kinder lernen oft schneller als ihre Mitschüler:innen. Wenn der Unterricht nicht auf ihrem Niveau ist, empfinden sie die Aufgaben als zu einfach oder uninteressant. Diese Langeweile führt dazu, dass sie sich nicht auf das aktuelle Thema konzentrieren, sondern abschalten oder sich mit anderen Dingen beschäftigen.
2. Ablenkung durch Reizüberflutung:
Hochbegabte Kinder nehmen ihre Umgebung oft intensiver wahr. Sie registrieren kleinste Veränderungen oder Hintergrundgeräusche, die andere ignorieren. Diese erhöhte Wahrnehmung kann ihre Konzentration beeinträchtigen, da sie sich nicht auf eine einzige Aufgabe fokussieren können.
3. Fehlende Herausforderungen:
Ohne anspruchsvolle Aufgaben fehlt die Motivation, sich längerfristig mit einer Aufgabe auseinanderzusetzen. Das Kind springt gedanklich von einem Thema zum nächsten oder beschäftigt sich mit eigenen Projekten.
4. Mangelnde Übung:
Hochbegabte Kinder sind es oft gewohnt, viele Dinge intuitiv oder mit wenig Aufwand zu verstehen. Dadurch üben sie selten, ihre Aufmerksamkeit bewusst über längere Zeit auf eine Aufgabe zu richten. Wenn sie dann auf schwierigere Inhalte stoßen, fällt es ihnen schwer, die notwendige Konzentration aufzubringen.
Ist Konzentration angeboren oder erworben?
Konzentration ist ein Zusammenspiel aus angeborenen und erworbenen Fähigkeiten:
Angeborene Aspekte:
Manche Kinder haben von Natur aus eine längere Aufmerksamkeitsspanne oder eine höhere Selbstdisziplin, die es ihnen ermöglicht, sich leichter zu konzentrieren.
Erworbene Aspekte:
Konzentration kann und muss geübt werden. Durch gezielte Übungen, klare Strukturen und passende Herausforderungen können Kinder lernen, ihre Aufmerksamkeit zu steigern und über längere Zeit aufrechtzuerhalten.
Echte Konzentrationsstörung oder nur Langeweile?
Ein wichtiger Punkt ist die Unterscheidung zwischen einer echten Konzentrationsstörung und Unkonzentriertheit aufgrund von Langeweile:
Beispiel:
Paul, 9 Jahre alt, wirkt im Matheunterricht oft abwesend und stört seine Mitschüler:innen. Die Aufgaben sind für ihn zu einfach, und er schaltet ab. Beim Lösen von komplexen Rätseln oder logischen Denkaufgaben zeigt er jedoch eine bemerkenswerte Konzentration und arbeitet fokussiert über einen langen Zeitraum. Dies deutet darauf hin, dass seine Unkonzentriertheit nicht auf eine Konzentrationsstörung, sondern auf Unterforderung zurückzuführen ist.
Konzentration bei hochbegabten Kindern fördern
Auch hochbegabte Kinder müssen lernen, ihre Konzentration gezielt einzusetzen. Mit den richtigen Herausforderungen, klaren Strukturen und gezielten Übungen kann ihre Konzentrationsfähigkeit gestärkt werden. Wichtig ist, die Ursache der Unkonzentriertheit zu erkennen: Liegt eine Unterforderung oder Ablenkung vor, sollten die Aufgaben angepasst werden. Bei Verdacht auf eine echte Konzentrationsstörung empfiehlt sich eine professionelle Diagnostik, um passende Fördermaßnahmen einzuleiten.
Hochbegabung und ADHS: Ähnliche Symptome, unterschiedliche Ursachen
Die Symptome von Hochbegabung und ADHS können sich in vielen Fällen stark ähneln, was die Diagnose erschwert. Sowohl hochbegabte Kinder als auch Kinder mit ADHS zeigen oft Unruhe, Impulsivität und Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren. Dennoch unterscheiden sich die Ursachen und der Umgang mit diesen Verhaltensweisen erheblich.
Symptome bei Hochbegabung
Hochbegabung führt häufig zu Verhaltensweisen, die auf den ersten Blick mit ADHS verwechselt werden können:
Beispiel für Hochbegabung:
Lisa, 8 Jahre alt, fällt im Unterricht durch häufiges Reden und Stören auf. Sie beendet Aufgaben schnell und widmet sich dann eigenen Gedanken oder Projekten. Ihre Lehrkraft vermutet, dass Lisa unaufmerksam ist und möglicherweise ADHS haben könnte. Bei einem IQ-Test wird jedoch festgestellt, dass Lisa hochbegabt ist und sich aus Langeweile so verhält. Mit anspruchsvolleren Aufgaben arbeitet Lisa konzentriert und zeigt ihr volles Potenzial.
Symptome bei ADHS
Kinder mit ADHS zeigen ähnliche Verhaltensweisen, jedoch aus anderen Gründen:
Beispiel für ADHS:
Tim, 9 Jahre alt, fällt im Unterricht ebenfalls durch Unruhe und häufiges Dazwischenreden auf. Anders als Lisa zeigt Tim jedoch auch bei spannenden Aufgaben Konzentrationsprobleme. Selbst in seinem Lieblingsfach Sport wechselt er ständig die Aktivität und kann Anweisungen nur schwer folgen. Ein Test zeigt, dass Tim keine Hochbegabung, aber ADHS hat. Mit einer gezielten Förderung und Strukturierung kann er besser mit seinen Symptomen umgehen.
Warum die Unterscheidung wichtig ist
Da die Symptome von Hochbegabung und ADHS so ähnlich sind, wird häufig eine falsche Diagnose gestellt. Kinder mit ADHS könnten unzureichend gefördert werden, während hochbegabte Kinder unter einer falschen Behandlung leiden könnten, die ihre Begabung nicht berücksichtigt.
Ein IQ-Test ist daher ein wertvolles Instrument, um Klarheit zu schaffen. Bei Verdacht auf ADHS sollte dieser Test immer durchgeführt werden, um sicherzustellen, ob Hochbegabung, ADHS oder möglicherweise beide Diagnosen vorliegen.
Die Unterscheidung zwischen Hochbegabung und ADHS ist oft schwierig, aber entscheidend für die richtige Förderung und Unterstützung. Beide Diagnosen erfordern unterschiedliche Ansätze: Hochbegabte Kinder profitieren von intellektuellen Herausforderungen, während Kinder mit ADHS klare Strukturen und gezielte Verhaltensunterstützung benötigen. Eine professionelle Diagnostik ist der Schlüssel, um den besten Weg für das Kind zu finden.
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